Wie entsteht ein Teich?

Von der Sumpfwiese zum Mönch

Teiche sind künstliche, also vom Menschen geschaffene, Gewässer. Um Teiche anzulegen, versucht man möglichst optimal das natürliche Gefälle des Geländes zu nützen. Je weniger Erdmassen bewegt werden müssen, umso rentabler ist die Anlage. Flach abfallende Talsohlen eignen sich besonders gut dafür.

Teichkette Teichbau
Teichkette in Unterbergla

Mit einem Theodolith wird zunächst die gewünschte Uferlinie bestimmt. Daraus ergibt sich, wie die Form und der Verlauf des Damms sein müssen.

Neben der optimalen Ausnutzung des Geländes ist auch die Bodenbeschaffenheit selbst ein wichtiger Faktor. Es braucht bindige Böden. Also solche, die nicht körnig sind oder rieseln. Vor allem beim Bau des Damms muss das Material sehr sorgfältig gewählt werden, da es bei Naturteichen keinerlei Abdichtungsfolien oder ähnliches gibt.

Die Humusschichten müssen in der Dammzone sorgfältig abgetragen und dichtendes Material aufgeschichtet werden. Kleine Teiche können auch als ausgebaggertes Loch errichtet werden. Größere Teiche sind aber immer wie eine Staustufe unter Ausnutzung des Geländes angelegt.

Für das Bewirtschaften von Teichen muss man sie ablassen können. Nur so ist es möglich, die darin gezüchteten Fische effizient zu entnehmen. Sogar Riesenteiche, wie der Rosenbergteich in Böhmen, der in seiner ursprünglichen Konzeption über 1.000 Hektar groß war, werden abgelassen. Dazu braucht es einen Schacht, über den man kontrolliert Wasser ablassen kann.  Diese Schächte werden Mönch genannt.

Es ist unklar, woher die Bezeichnung Mönch für den Abflussschacht im Teich kommt. Die gängiste Deutung bezieht sich auf den Ursprung der heimischen Teichwirtschaft rund um die Fastenspeise Fisch in klösterlichen Anlagen. Die ursprünglichen Abflüsse in Teichen waren sogenannte Stopfen, die wie die Stöpsel einer Badewanne zum Ablassen des Teiches herausgezogen wurden. Um dieses Ablassen kontrollieren zu können und zu überwachen, dass keiner der kostbaren Fische über den Abfluss in den Bach gespült wird, war hier stets ein Mönch des Klosters positioniert, der die Aufgabe hatte, alles genauestens im Auge zu behalten.
Als dann später Abflussschächte aus Beton die Funktion der Mönche übernahmen, blieb die Bezeichnung „Mönch“ aber für die Kontroll und Steuerungseinheit im Teich bestehen. Daher steht auch heute noch in jedem Teich ein Mönch.